Mobiles Geld ist eine der größten Erfolgsgeschichten des letzten Jahrzehnts. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 1,2 Milliarden Mobile-Money-Konten1 , sodass Menschen mit ihren Mobiltelefonen problemlos Geld überweisen und auf kostengünstige und bequeme Finanzdienstleistungen zugreifen können.
Ericsson ist in diesem Bereich ein äußerst einflussreicher Akteur und verfolgt umfangreiche Pläne, um noch mehr Menschen auf der ganzen Welt finanziell stärker zu machen.
Die Ericsson Wallet Platform wurde erstmals im Jahr 2011 eingeführt und wird heute von mehr als 20 Mobilfunkbetreibern weltweit verwendet und von fast 300 Millionen registrierten Benutzern genutzt. Unterstützt durch die Verkehrsmanagement- und Sicherheitslösungen von F5 wickelt die Plattform derzeit täglich rund 50 Millionen Transaktionen ab. Täglich werden Transaktionen im Wert von rund 1 Milliarde US-Dollar abgewickelt.
„Unsere Arbeit auf diesem Gebiet ist bedeutsam. Unser Ziel ist es, Menschen, die bisher keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen hatten, finanzielle Inklusion und Unabhängigkeit zu ermöglichen – und dies in einem noch nie dagewesenen Ausmaß“, sagt Christian Jartelius, Head of M-Commerce MOAI bei Ericsson.
In seiner 145-jährigen Geschichte hat sich Ericsson stets darauf konzentriert, eine nachhaltige und vernetzte Zukunft zu schaffen. Die Mobile Wallet Platform verkörpert diese Vision: Sie macht das Senden von Geld so einfach wie das Versenden einer SMS und das Empfangen von Geld so einfach wie einen Telefonanruf.
Die Herausforderung bestand zunächst darin, die Plattform so robust wie möglich zu gestalten und eine Reihe länderspezifischer Lösungen zu integrieren, die den komplexen Vorschriften zur Finanz- und Datensouveränität entsprechen.
„Wir mussten die Finanzlandschaft und die Vorschriften in allen Ländern verstehen, in denen wir tätig sein wollten. Dann mussten wir ein Produkt bauen, das konform, aber auch flexibel genug ist, um ständige Innovationen und Serviceverbesserungen zu ermöglichen“, sagt Jartelius. „Man kann nicht einfach von einem Land in ein anderes kopieren und einfügen und trotzdem völlig erfolgreich sein. Sie müssen viele Variablen berücksichtigen.“
Auch die Sicherheit hatte höchste Priorität, insbesondere da der Sektor der digitalen Finanzdienstleistungen immer geschicktere und entschlossenere Cyberkriminelle anzieht.
„Sicherheit ist von entscheidender Bedeutung, um die Lebensgrundlage der Menschen zu schützen. Wir handhaben echtes Geld, das von den Zentralbanken der Länder ausgegeben wird. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass wir stets die modernsten Sicherheitsmaßnahmen und -lösungen einsetzen“, betont Jartelius.
In vielen Rechtsgebieten ist es gesetzlich verboten, personenbezogene Daten aus dem Land zu entfernen, was für multinationale Unternehmen wie Ericsson eine weitere Herausforderung darstellt.
Es gibt auch kommerzielle Überlegungen. Um sicherzustellen, dass Ericsson seine vorhandenen Vertriebskanäle und Kundenbeziehungen nutzen konnte, musste die Wallet-Plattform Dienste sowohl im Telekommunikations- als auch im Finanzbereich unterstützen.
So soll es Verbrauchern beispielsweise möglich sein, über ein Wallet-Konto ihr mobiles Prepaid-Guthaben aufzuladen oder Peer-to-Peer-Überweisungen an andere Personen und Unternehmen zu tätigen. Darüber hinaus musste die Plattform Provisionen an Agenten zahlen, die Verbrauchern dabei halfen, Bargeld in elektronischen Geldwert umzuwandeln und umgekehrt.
Im Wesentlichen benötigte Ericsson eine offene Architektur, die sichere, leistungsstarke Funktionen auf Telekommunikations- und Finanzniveau auf einer einzigen Plattform vereint. Hierzu gehörte die Notwendigkeit, bestimmte Finanzanforderungen zu erfüllen, wie etwa die Identitätsprüfung „Know Your Customer“ (KYC), die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CTF) sowie Sanktionsscreenings.
Um seine Ambitionen in die Tat umzusetzen, entwickelte Ericsson eine End-to-End-Lösung für mobile Geldbörsen, mit der Benutzer ganz einfach Bankgeschäfte direkt von ihrem Mobilgerät aus durchführen können, einschließlich der Speicherung, Überweisung und Abhebung von Geld. Darüber hinaus können sie Zahlungen an Händler und Versorgungsunternehmen leisten sowie auf Finanzdienstleistungen wie Sparanlagen und Kredite zugreifen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Integration des Wallets in die vorhandenen Prepaid-Lösungen von Ericsson, was eine plattformübergreifende Bündelung von Telekommunikationsdiensten und Finanzdienstleistungen in Echtzeit ermöglicht. Damit Kunden bei Bedarfsspitzen schnell hochskalieren können, verwendet Ericsson Verkehrsmanagementlösungen von F5, um die Lasten über seine gesamte Architektur hinweg zu verteilen. Bei der Markteinführung im Jahr 2011 installierte Ericsson zu diesem Zweck physische Maschinen von F5, hat diese inzwischen jedoch auf virtuelle Versionen aufgerüstet.
Ericsson hat außerdem große Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit seiner Plattform zu gewährleisten. So bieten spezielle F5-Lösungen erweiterten Schutz vor DDoS-Angriffen und anderen spezifischen Bedrohungen.
„Unsere Sicherheitsarchitektur ist äußerst streng“, sagt Jartelius. „In diesem Punkt können wir keine Kompromisse eingehen und müssen immer einen Schritt voraus sein.“
Hier zeigt sich die über zehnjährige Zusammenarbeit zwischen F5 und Ericsson deutlich, von der die Kunden in vielerlei Hinsicht profitieren.
„Die Flexibilität und Funktionalität, die F5 bietet, wird sehr geschätzt, da wir unsere Kunden bei der Erreichung ihrer anspruchsvollen Marktziele unterstützen“, schwärmt Jartelius. „F5 war von Anfang an dabei und wir haben eine sehr gute Beziehung. So kommen wir im gemeinsamen Team oft zu Lösungen, von denen wir beide nachhaltig profitieren. Unsere Zusammenarbeit entwickelt sich ständig weiter und wird stärker.“
Um die Plattform noch weiter auszubauen, bietet F5 seine Lösungen auf kommerzieller Basis an und orientiert sich damit eng am Geschäftsmodell von Ericsson. Dies gibt den Kunden den Spielraum, mobile Gelddienste entsprechend der Marktnachfrage zu skalieren. Zudem sorgt es dafür, dass die Kosten der Mobilfunkbetreiber vorhersehbar sind.
Die Nachfrage nach der Ericsson Wallet-Plattform wächst weiter. Ein typisches Beispiel: Ericsson schätzt, dass mittlerweile allein in den Ländern Subsahara-Afrikas fast die Hälfte aller Verbraucher mobile Finanzdienstleistungen nutzt – eine Steigerung um mehr als das Dreifache in den letzten sechs Jahren. Da es viermal so viele Mobilfunkverträge wie Bankkonten gibt, sorgen Ericsson und seine Kunden eindeutig für eine stärkere finanzielle Inklusion.
Während die Nutzung der Wallet-Plattform rasant zunimmt, sammeln Ericsson und seine Telko-Kunden auch Transaktionsdaten, aus denen sich Kredit-Scores ableiten lassen. Ziel ist es, Privatpersonen individuelle Kredite mit minimalem Risiko anzubieten. Wie immer wird eine robuste und sichere Plattform für das Angebot an den Endbenutzer von entscheidender Bedeutung sein.
„Unsere traditionellen Kunden, die Kommunikationsdienstleister sind, haben jetzt etwas wirklich Wertvolles, das sie nutzen können, um Lösungen dieser Art bereitzustellen, die schneller sind als die von traditionellen Banken“, erklärt Jartelius. „Die Geschäftsmöglichkeiten sind immens. Der CEO eines unserer Telko-Kunden sagte mir kürzlich, dass dies bereits jetzt eines seiner künftigen Kerngeschäfte sei.“