AES steht für „Advanced Encryption Standard“ und ist eines der symmetrischen Verschlüsselungsverfahren. Es handelt sich um ein vom National Institute of Standards and Technology (NIST) der USA festgelegtes Standardverschlüsselungsschema. Das NIST wurde vom US-Handelsministerium gegründet und ist der Nachfolger des Data Encryption Standard (DES), des 1977 eingeführten Standardverschlüsselungsschemas. Im September 1997 führte das NIST eine weltweite offene Applications durch und wählte aus 21 eingereichten Schemata 15 Schemata aus, die die Anforderungen der Ausschreibung erfüllten. Das von den belgischen Kryptografieentwicklern Joan Daemen und Vincent Rijmen entwickelte Schema namens „Rijndael“ wurde im Oktober 2000 übernommen. Es wurde zu AES und wurde im März 2001 als „FIPS PUB 197“ veröffentlicht.
AES ist eine Form der Blockchiffre, bei der Daten in festgelegten Längen (Blöcken) als Einheit verarbeitet werden. Der Verschlüsselungsalgorithmus arbeitet vergleichsweise simpel: Er wiederholt Bit- und Byte-Substitutionen, Verschiebe- und Restoperationen und nutzt dabei weniger Rechenressourcen. Dabei verarbeitet der Algorithmus Daten in 8-Bit-Schritten, während DES mit 4-Bit-Schritten arbeitet. Das reduziert die Anzahl der Wiederholungen und ermöglicht eine schnellere Verarbeitung gleicher Datenmengen als bei DES.
AES wird auch in den New European Schemes for Signatures, Integrity and Encryption (NESSIE), einem europäischen kryptografischen Standard, und im Cryptography Technology Evaluation Project (CRYPTREC) in Japan verwendet. CRYPTREC (Cryptography Research and Evaluation Committees), ein japanisches Kryptografie-Evaluierungsprojekt.