F5-Glossar

Border Gateway Protocol (BGP)

BGP (Border Gateway Protocol) ist ein Routing-Protokoll zum Austausch von Netzwerkpfadinformationen über das Internet. Routing-Protokolle können im Allgemeinen in zwei Haupttypen eingeteilt werden: Interior Gateway Protocols (IGP), die innerhalb einer einzelnen Organisation oder Site verwendet werden, und Exterior Gateway Protocols (EGP), die speziell für den Austausch von Routing-Informationen zwischen verschiedenen Organisationen entwickelt wurden. Während Protokolle wie OSPF (Open Shortest Path First) und RIP (Routing Information Protocol) zur IGP-Kategorie gehören, gehört BGP zur EGP-Kategorie und ist derzeit das am weitesten verbreitete Protokoll für das Inter-AS-Routing.

In der BGP-Terminologie bezieht sich eine „Organisation“ typischerweise auf ein autonomes System (AS), wodurch BGP speziell zu einem „Inter-AS-Routing-Protokoll“ wird. Border-Router, die an den Netzwerkgrenzen zwischen internen und externen Netzwerken platziert werden, verwenden üblicherweise dieses Protokoll.

Technisch gesehen kommunizieren BGP-Peers über TCP auf Port 179. Router, die BGP-Routinginformationen untereinander austauschen, werden als „Nachbarn“ oder „Peers“ bezeichnet. Nach dem Einrichten der Sitzungen tauschen BGP-Peers zunächst grundlegende Identifikationsparameter und anschließend die vollständigen Routing-Informationen aus, die jedem Peer zur Verfügung stehen. Anschließend tauschen Router regelmäßig KEEPALIVE-Nachrichten aus, um die Konnektivität zu bestätigen. Wenn Routenänderungen in Routingtabellen auftreten, werden nur inkrementelle Routenaktualisierungen ausgetauscht, wodurch der Netzwerk-Overhead minimiert wird.

Darüber hinaus bietet F5 ein optionales Enhanced Routing Module, das die BGP-Funktionalität für seine BIG-IP-Produktreihe unterstützt.