Was ist Livemigration?
Unter Livemigration versteht man den Vorgang, eine in einer Servervirtualisierungsumgebung ausgeführte virtuelle Maschine auf einen anderen physischen Server zu verschieben, ohne das Betriebssystem oder die Applications anzuhalten. Bei der Livemigration wird das Speicherabbild der virtuelle Maschine Zielmaschine vollständig auf den physischen Zielserver übertragen. Während der Migration kann es zwar zu einer sehr kurzen Netzwerkunterbrechung kommen, die Benutzer (Clients) der virtuelle Maschine können diese jedoch weiterhin verwenden, ohne die Migration zu bemerken.
Damit die Livemigration erfolgreich ist, muss der physische Zielserver mit demselben Layer-2-Netzwerk (L2) verbunden sein wie der ursprüngliche physische Server. Wenn der Zielserver mit einem anderen L2-Netzwerk verbunden ist, ändert sich die Subnetzadresse, wodurch sich wiederum die IP-Adresse der virtuellen Maschine ändert und eine nahtlose Kommunikationskontinuität von der Clientseite aus verhindert wird. Mit anderen Worten: Eine Livemigration kann nicht über Router oder Layer-3-Switches (L3) durchgeführt werden.
Technologien wie VXLAN (Virtual eXtensible Local Area Network) und NVGRE (Network Virtualization using Generic Routing Encapsulation) beheben dieses Problem. Dabei handelt es sich um Netzwerk-Overlay-Techniken, die virtuell ein L2-Netzwerk über einem L3-Netzwerk erstellen und so eine Live-Migration über Router und Layer-3-Switches ermöglichen.