F5-Glossar

Softwaredefiniertes Networking (SDN)

Was ist SDN (Software-Defined Networking)?

SDN oder Software-Defined Networking ist ein Konzept und eine Architektur, die es ermöglicht, Kommunikationsgeräte in einem Computernetzwerk über Software zu steuern. Es ermöglicht dynamische Änderungen an Netzwerkkonfigurationen und -einstellungen, indem die Netzwerksteuerung von der physischen Hardware getrennt wird.

Herkömmliche Netzwerkgeräte erforderten eine manuelle Konfiguration und Netzwerkstrukturen waren stark von den physischen Verbindungen von Switches und Routern abhängig. Diese Abhängigkeit ergab sich aus der Integration der Datenebene (verantwortlich für die Datenübertragung) und der Steuerebene (Verwaltung der Datenweiterleitung) in herkömmlichen Switches. Während die VLAN-Technologie Layer-2-Netzwerke virtualisierte, war sie auf maximal etwa 4.000 VLANs beschränkt, was zu Einschränkungen bei der Virtualisierung großer Netzwerke führte.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurde OpenFlow entwickelt, das eine Methode bietet, die Datenebene von der Steuerungsebene zu trennen und sie über APIs zu verbinden. Diese Trennung öffnete die Tür für eine zentrale Softwareverwaltung und Betriebsautomatisierung und führte zum Konzept des SDN. Seitdem wurden viele SDN-Ansätze vorgeschlagen und diskutiert, die über OpenFlow hinausgehen.

Obwohl SDN noch nicht eindeutig definiert ist, dreht es sich um zwei Kernpunkte:

  1. Netzwerkvirtualisierung im großen Maßstab:
    SDN konzentriert sich auf den Aufbau virtueller Layer-2-Netzwerke über Layer-3-Infrastrukturen. Im Gegensatz zu früheren Methoden der Netzwerkvirtualisierung legt SDN den Schwerpunkt auf den Aufbau und die Verwaltung dieser virtualisierten Netzwerke durch Software, was eine größere Skalierbarkeit und Flexibilität ermöglicht.

  2. Zentralisiertes Netzwerkmanagement per Software:
    SDN trennt nicht nur die Steuerebene von den Switches, sondern führt auch APIs auf höherer Ebene ein, um eine Orchestrierung zu ermöglichen. Ergänzende Technologien wie NFV (Network Function Virtualization), das Funktionen wie Firewalls virtualisiert, und Service Chaining, das diese Funktionen dynamisch verknüpft, sind entscheidende Komponenten zum Erreichen der SDN-Ziele.