Kennen Sie den Moment, in dem Ihnen klar wird, dass die Architektur, die Sie über ein Jahrzehnt perfektioniert haben, von etwas überrollt wird, das vor zwei Jahren noch keine Rolle gespielt hat?
Willkommen im Zeitalter der Agenten-Architekturen.
Das sind keine gewöhnlichen Automatisierungsskripte oder KI-Hüllen. Agenten arbeiten zielgerichtet, kreativ und immer selbstständiger. Sie rufen nicht einfach APIs auf, sondern finden eigenständig ihren Weg durch sie. Und das Besondere? Sie bringen ihre eigenen Richtlinien mit.
Jede Anfrage, die ein Agent sendet, kann Folgendes enthalten:
X-Goal, X-Context, X-Route-Preference
)So treffen Sie Entscheidungen in Echtzeit. Keine zentralisierte, vorab geplante Orchestrierung. Sie delegieren zur Laufzeit – und verändern damit die Funktionsweise Ihrer Infrastruktur.
Derzeit spüren die meisten Unternehmenssysteme kaum Reibungen. Erste Agenten sind meist Chatbots, Copiloten oder eigenständige Produktivitätshelfer.
Wenn sie in Geschäftsprozesse einsteigen (wie z. B. Auftragsklärung, Schadenbearbeitung, Triage, Erfüllung), treten sie mit echten Systemen in Kontakt. Das bedeutet:
Es ist noch keine Krise. Aber sie steht bevor. Das Problem wird dann nicht die fehlende Bandbreite sein. Sondern die Diskrepanz zwischen den Entscheidungen der Agenten und der Art, wie die Infrastruktur den Datenverkehr steuert.
Der eigentliche architektonische Durchbruch liegt darin, dass Agenten die Entscheidungsprozesse nach oben in die Schichten verschieben.
Sie werden zur Steuerungsebene der Anforderung.
Es fragt die Netzwerkinfrastruktur nicht: „Was soll ich tun?“ Es gibt klare Anweisungen: „Das brauche ich. So sollst du dich verhalten. Dann setze es um.“
Wenn Ihre Systeme das wie eine normale Anforderung behandeln, also einfach als GET oder POST, kommt es zu Konflikten in der Fallback-Logik, die Wiederholungen überschneiden sich, und die Leistung des Agents sinkt aus Gründen, die Ihre Dashboards nicht erkennen.
Nicht, weil die Infrastruktur versagt hat. Sondern weil sie nicht zugehört hat.
Diese Veränderung ist kein theoretisches Konzept, sie entwickelt sich in realen Rahmenwerken. Initiativen wie das Model Context Protocol (MCP), Agent-to-Agent (A2A) Kommunikationsmodelle und sogar erste Ansätze im Bereich der regelbasierten Anforderungsweiterleitung zeigen alle in dieselbe Richtung:
Sie unterscheiden sich in Syntax, Struktur und Abstraktion – doch alle führen zum gleichen architektonischen Ergebnis: Richtlinie in der Nutzlast und Absicht in der Anforderung.
Sobald die Anforderung zur Trägerin der Logik wird, stehen Netzwerkinfrastrukturen vor zwei Optionen: sich anpassen oder auf eine reine Transportleitung für Nutzdaten reduziert werden.
Dabei geht es nicht ums Abreißen und Ersetzen. Nutzen Sie die Chance, frühzeitig auf den Wandel zu reagieren. Beginnen Sie hier:
X-Intent, X-Task-Profile
und alle weiteren Metadaten, die auf das Ziel des Agents hinweisen. Beobachten Sie nicht nur die URI – sonst bleiben Sie zurück.In einer agentengesteuerten Architektur verschwindet die Infrastruktur nicht. Sie übernimmt jedoch eine neue Rolle. Sie trifft keine Entscheidungen mehr, sondern führt sie intelligent aus.
Wenn Sie den Wandel früh anstoßen, sind Sie gut gerüstet für die Welle, wenn sie rollt. Sie kommt bestimmt.
Schneller als viele erwarten.